Wir finden Krieg doof – lasst uns aktiv werden

Oder was gibt's da noch für Gründe
Die ich genauso bescheuert find'
Na ja, vielleicht kann ich's noch nicht verstehen
Wozu Kriege nötig sind
Ich bin wohl noch zu klein
Ich bin ja noch ein Kind

(Ausschnitt aus „Wozu sind Kriege da“ von Udo Lindenberg)

Es ist das Natürlichste der Welt, dass Eltern Sorgen von ihren Kindern fernhalten wollen, um ihnen nicht die Unbeschwertheit zu nehmen. Aber Kinder haben sehr feine Antennen und spüren schnell, wenn Erwachsene etwas bedrückt. Die aktuelle Situation in der Ukraine geht auch an unseren Kindern nicht vorbei. Auch wenn die Kleinen noch gar nicht wissen, was das alles bedeutet, manchmal brauchen sie Antworten oder einfach nur Beruhigung. Verschweigen macht keinen Sinn.

Wir haben uns daher im Internet für euch auf die Suche gemacht zum Thema „Mit Kindern über Krieg reden“.

Kinderpsychiaterin und UNICEF-Komitee-Mitglied Dr. Schlüter-Müller gibt fünf Tipps, wie Eltern an das Thema herangehen können:

Tipp 1: Ehrlich reden und keinen Platz für Phantasien lassen

Die meisten Kinder merken, dass etwas passiert, was die Erwachsenen in Sorge versetzt und ängstigt. Nichts ist schlimmer, als die Kinder ihren Phantasien zu überlassen, denn wenn sie keine Erklärung bekommen, blühen die Phantasien und Ängste.

Tipp 2: Die richtigen Worte finden

Die Wahrheit muss aber unbedingt dem Alter, also der kognitiven und somit emotionalen Bewältigungsmöglichkeit der Kinder angepasst werden. Mit Pubertierenden kann über Krieg rational und offen gesprochen werden, mit einem fünfjährigen Kind nicht.

Tipp 3: Kindern Sicherheit und Orientierung vermitteln

Auch wenn man als erwachsene Person selbst in Sorge ist und sich hilflos fühlt, sollte man versuchen, Kindern in dieser Situation ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln. Kleineren Kindern (Vorschulalter und frühes Grundschulalter) könnte man zum Beispiel sagen, dass in der Welt gerade ein großer Streit stattfindet. Aber dass dort, wo es Streit gibt, auch Lösungen gesucht und gefunden werden, und dass die Kinder diese nicht selbst finden müssen.

Tipp 4: Hoffnung machen

Bei älteren Schulkindern, die bereits wissen was Waffen sind und auch den Begriff Krieg kennen, könnte man als Eltern erklären, dass Erwachsene im Streit oft schlimmer sind als Kinder und dass es im Moment einen Bestimmer eines Landes gibt, der einfach nicht aufhören will und unbedingt gewinnen will in dem Konflikt. Dass aber fast alle Länder der ganzen Welt versuchen, dass er damit aufhört.

Tipp 5: Nicht pauschalisieren!

Vielleicht sollte man vermeiden, bei den kleineren Kindern das Land oder Namen zu nennen, von dem die Aggression ausgeht, um zukünftige Zuschreibungen zu vermeiden.

Auch das BMFSFJ hat in einer Grafik zusammengefasst, wie Eltern auf die Sorgen und Ängste ihrer Kinder reagieren können:

Wenn auch ihr gemeinsam mit euren Kindern aktiv werden möchtet, dann würden wir uns sehr über die Beiträge eurer Kinder zum Thema freuen: malt was, bastelt was, schreibt die Gedanken und Wünsche zum Krieg nieder und lasst uns daran teilhaben. Schickt uns eure Bilder per Mail an vorstand@kindernest-malsch.de. So wie Joshua Antoni, Samuel Walz und Sebastian Hast (11 Jahre aus Malsch), die mit Bausteinen eine Demonstration gegen die russischen Panzer im Kriegsgebiet gebaut haben.

An alle Kinder in Malsch, die Krieg genauso doof finden wie wir: lasst euren Gedanken freien Lauf und lasst uns gerne daran teilhaben. Wir wollen eine Plattform für eure Gedanken und Gefühle sein. Lasst uns so viele Bilder sammeln, dass sie bis in den Kreml reichen!